
Elene Gvritishvili und Mirjam Mesak: Das schlaue Füchslein in München
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Die estnische Sopranistin Mirjam Mesak ist derzeit Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, wo sie in Rollen von Iolanta bis Musetta einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat. Im September 2022 verkörperte sie die Hauptrolle in Axel Ranischs Film „Orphea in Love“, der an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt wurde – und bewies damit, dass die Sopranistin nicht nur über eine „herausragende Stimme“ (Crescendo) verfügt, sondern auch eine gute Schauspielerin ist. Der Film wurde anschließend europaweit in die Kinos gebracht.
Die estnische Sopranistin Mirjam Mesak ist derzeit Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, wo sie in Rollen von Iolanta bis Musetta einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat. Im September 2022 verkörperte sie die Hauptrolle in Axel Ranischs Film „Orphea in Love“, der an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt wurde – und bewies damit, dass die Sopranistin nicht nur über eine „herausragende Stimme“ (Crescendo) verfügt, sondern auch eine gute Schauspielerin ist. Der Film wurde anschließend europaweit in die Kinos gebracht.
In der Spielzeit 2024/25 feiert Mirjam Mesak ihr Hausdebüt an der Semperoper in Dresden als Ännchen (Der Freischütz) und gibt ihr Rollendebüt als Mimi (La bohème) am Theater Vanemuine in Estland. An der Bayerischen Staatsoper München singt sie u.a. Rollen Freia in einer Neuproduktion von Das Rheingold, Gretel (Hänsel und Gretel), Juliette (Die tote Stadt) und 1. Waldnymphe (Rusalka). Darüber hinaus ist sie erstmals im Konzerthaus Berlin in den Neujahrskonzerten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin unter Vladimir Jurowski zu erleben, tritt als Solistin in der 2. Sinfonie (Mahler) mit dem Oldenburgischen Staatsorchester unter der Leitung von Hendrik Vestmann auf und gibt gemeinsam mit der Prager Philharmonie und Rastislav Štúr ein Sommergalakonzert.
In der vergangenen Saison gab Mirjam Mesak ihr Hausdebüt an der Opéra de Monte-Carlo als Tebaldo in einer Neuproduktion von Verdis Don Carlo unter der Regie von Davide Livermore und feierte ihr mit Spannung erwartetes Hausdebüt an der Königliche Dänischen Oper als Michal in Barrie Koskys Inszenierung von Saul. Als Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper debütierte sie in der Rolle der Xenia (Boris Godunov), sang erneut die Rollen der Musetta in La bohème und der Dama di Lady Macbeth in Macbeth. Außerdem war sie in Schostakowitschs Die Nase in der Inszenierung von Kirill Serebrennikow und unter der Leitung von Vladimir Jurowski sowie in Verdis Il trovatore unter Antonino Fogliani zu sehen.
Auf der Konzertbühne debütierte sie mit dem Royal Philharmonic Orchestra als Sopransolistin in Rachmaninovs Die Glocken unter der Leitung von Vasily Petrenko. Sie war als Sopransolistin in Mahlers 2. Sinfonie mit dem Estnischen Nationalen Symphonieorchester unter Maestro Neeme Järvi zu hören und gab zwei Neujahrskonzerte mit dem Estnischen Nationalen Symphonieorchester unter der Leitung von Kaspar Mänd. Anlässlich des 150. Geburtstags von Rudolf Tobias wirkte sie bei einer Aufnahme seines Oratoriums „Joonas“ mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor und dem Kammerorchester Tallinn unter der Leitung von Tõnu Kaljuste mit. An die Aufnahme schloss sich ein Konzert in der Methodistischen Kirche von Tallinn an.
Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten gehörte die Rolle der Musetta in einer All-Star-Besetzung von La bohème unter der Leitung von Asher Fisch, die von der Bayerischen Staatsoper international gestreamt wurde, wo ihre Darstellung für ihre „Schönheit und Eleganz“ (Opera Wire) gelobt wurde. Mesak debütierte als Oscar in Johannes Eraths Inszenierung von Un ballo in maschera unter Ivan Repušic und trat auch als Juliette in Simon Stones bahnbrechender Inszenierung von Die tote Stadt unter Kirill Petrenko auf, die inzwischen auf DVD erschienen ist. Für ihre Darstellung von Tschaikowskys Iolanta am Cuvilliés-Theater unter der Leitung von Alevtina Ioffe wurde Mirjam von der Kritik einhellig gelobt, da sie der Rolle eine „unglaubliche Tiefe“ (Bachtrack) verleihen konnte; sie ist ebenfalls auf DVD zu sehen. In ihrer Heimatstadt Tallinn gab Mirjam ein von der Kritik gefeiertes Debüt als Norina in Don Pasquale an der Estnischen Nationaloper unter der Leitung von Arvo Volmer.
Während ihrer Zeit im Münchner Opernstudio beeindruckte Mirjam nicht nur als Iolanta, sondern auch in den Rollen der Freia (Das Rheingold), der Nella (Gianni Schicchi) unter Daniele Rustioni und der Tau-Fee in Richard Jones‘ Hänsel und Gretel unter Patrick Lange.
Mirjam Mesak ist Absolventin der Guildhall School of Music & Drama (First Class Honours), wo sie unter der Leitung von Prof. Rudolf Piernay studierte. Sie ist als Solistin in mehreren renommierten Konzertsälen Londons aufgetreten, darunter die Barbican Hall, die Milton Court Concert Hall (u. a. im Rahmen des „This is Rattle“ Festivals des LSO) und die Wigmore Hall.
Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Darstellende Kunst ausgezeichnet.
© CSAM, Juli 2024